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Verkehrskonzept Neukölln-Rixdorf - Beteiligungswerkstatt am 21.02.2018

In den Straßen von Rixdorf geht es nicht immer ruhig und beschaulich zu, wie man es von einem Alt-Berliner Kiez erwarten möchte.

Text und Fotos: Kerstin Heinze

Vielmehr entstehen oftmals schwieriege Verkehrssituationen für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen - Kinder wie Erwachsene. Aber auch durchlässiger Verkehrsfluss und Park- und Lademöglichkeiten sind wichtig sind für PKW-Fahrer*innen und Gewerbetreibende. Sie sehen – die Interessenlage ist sehr vielschichtig. Und hierbei sind noch nicht einmal weitere Aspekte wie Emissionen, Wohnqualität und Denkmalschutz berücksichtigt. Und die Situation ist schon länger bekannt - so hatte der Quartiersrat des QM Richardplatz Süd sich im Vorfeld in einem offenen Brief an den Bezirk Neukölln gewandt und um verkehrsberuhigende Maßnahmen gebeten. Download Offener Brief des QR Richardplatz Süd

Um nun diese Interessen auf den Tisch zu bringen und in die künftige Verkehrsplanung Neuköllns mit einfließen zu lassen, wurde durch das Bezirksamt Neukölln ein Planungsverfahren in Auftrag gegeben, das zusätzlich zur klassischen Verkehrsplanung auch Beteiligungsmöglichkeiten einbezieht. Durchgeführt wird dieses Konzept durch die Planergemeinschaft Stadt und Raum e.G. und die FSG Forschungsgruppe Stadt und Verkehr.

Die Beteiligungswerkstatt am 21.02.18 ist Teil des Konzepts, so wurde von Dezember 2017 bis Februar 2018 zunächst eine klassische Bestandsaufnahme in Form von Interviews mit Anwohner*innen und Gewerbetreibenden im Kiez gemacht. Außerdem wurde die tatsächliche Verkehrssituation planerisch genauer „unter die Lupe“ genommen.  Die eingebrachten Impulse der Beteiligungswerkstatt  werden nun in die weitere Konzeption einfließen und voraussichtlich im Mai 2018 in einer öffentlichen Veranstaltung erläutert.

Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey und Bezirksstadtrat Jochen Biedermann begrüßten zunächst die Anwesenden, im Anschluss gaben die jeweiligen Planungsbüros einen Überblick über ihre bisherige und künftig noch anstehende Arbeit.

Bezirksbürgermeistern Frau Dr. Giffey merkte an, dass neue Verkehrslenkungsmaßnahmen immer auch Auswirkungen auf den gesamten Verkehrsfluss haben. Daher müssen auch Lösungen gefunden werden, die alle Interessen berücksichtigen. Aus der Sicht von Bezirksstadtrat Jochen Biedermann ist nur eine im Dialogverfahren – gemeinsam mit allen – erarbeitete Lösung denkbar, wie er betonte.

Nach einer kurzen Pause wurde dann in die intensive Gruppenarbeit gegangen. Anwohner*innen und Gewerbetreibende aus dem Kiez, Mitarbeiter*innen von Einrichtungen und Initiativen sowie Angehörige aus verschiedenen Abteilungen des Bezirksamts (Straßen- und Grünflächenamt, Jugendamt, die Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Wirtschaftsförderung) und Mitarbeiter von Polizei und Feuerwehr, erörterten gemeinsam Probleme und Lösungsansätze in fünf Arbeitsgruppen.

Im Anschluss wurden die Ergebnisse der jeweiligen Gruppe in großer Runde vorgestellt.
Die Ideensammlung der einzelnen Gruppen ist hier zur Einsicht aufgeführt (bitte anklicken):

AG1: Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung

AG2: Durchgangs- und Lieferverkehr

AG3: Radverkehr

AG4: Fußverkehr und Barrierefreiheit

AG5: Stadtbild, Aufenthaltsqualität, Ruhender Verkehr

Im Verlauf des Abends wurden viele konstruktive, wie auch kontroverse Vorschläge diskutiert, wie z.B. der Einsatz von Dialogdisplays, "Moabiter Kissen" und zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Kritisch diskutiert wurde vor allem die Themen Fahrbahnverengung und Diagonalsperrungen.

Darüber, wie all diese Denkanstöße umgesetzt werden, wird die Informationsveranstaltung im Mai 2018 Auskunft geben. Sobald erste Veröffentlichungen hierzu bekannt sind, informieren wir Sie zeitnah.

Text und Foto: Kerstin Heinze