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Böhmischer Platz mal anders

„Schade, dass das nicht immer so ist“. Dies war wahrscheinlich der am meisten geäußerte Satz anlässlich des PARK(ing) DAYs am Böhmischen Platz. Der Platz wurde am 15.09. für den Autoverkehr gesperrt und einmal anders als üblich von den Anwohner*innen gestaltet.

Mit Unterstützung der AG:Urban und dem Projekt "Vorfahrt für Kinder im Richardkiez" konnte ein Umfeld für das alternative Kiezfest geschaffen werden, dass viele Familien mit Kindern lockte. Während die einen ein Schachturnier an einer Parzelle anstelle eines Parkplatzes organisierten, nutzten die anderen einen „Parkplatz“ zum Chillen. Die Aktivist*innen von KARMA boten Tee aus eigens geernteten Kräutern an. Aber was war so schön, dass es das Seufzen und den leicht melancholischen Unterton erklärt? „Endlich mal nicht so ein Lärm“ meint eine junge Frau, die es sich mit ihren Freundinnen bequem gemacht hat. „Ich habe heute keine Angst, dass mein Sohn hier auf der Straße spielt, sonst muss ich schon beim Überqueren der Straße höllisch aufpassen“, ergänzt eine weitere Anwohner*in.

Die beiden Projektträger waren angetreten, um auf jeden Parkplatz eine eigene Welt zu kreieren, in der Kunst, Spiel und Spaß auf 60 Parkplätzen à 10 qm einen Ort finden. Blickt man auf die Kinder, so ist es ein Festtag geworden, denn sie können an der Parzelle des Quartiersmanagements Bowling spielen und gleich nebenan ein aus Kartons konstruiertes Haus bemalen, oder eben gleich die Straße selbst mit Kreide nach ihren Wünschen schmücken. Die Straße ist längst ein Ort des Verweilens. Der Böhmische Platz wird so zum Kiezplatz mit erheblicher Aufenthaltsqualität. Musik und Tanz lassen die mögliche Lebendigkeit des Terrains erahnen, was möglich wäre, wenn weniger Autoverkehr den Platz prägen würde. Auch die Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Gifffey findet anerkennende Worte und der Bezirksstadtrat Jochen Biedermann drückt seine Begeisterung aus. „Geduld“ und „Interessenausgleich“ sind die Vokabeln, die dann natürlich nicht fehlen dürfen, aber eine menschenfreund-lichere Umgestaltung des Platzes scheint nicht unmöglich.