Quartiersinfo

Termine

Was ist los im QM-Gebiet Richardplatz Süd?
Zum Kiezkalender

Einfache Sprache

Miteinander lernen

Förderung der Roma-Kinder an der Adolf-Reichwein-Schule

Daniel Ibraimovic in einer Schulklasse.
Schulkasse mit Daniel Ibraimovic.

Was wollen wir? Spezifische Probleme von Roma-Familien aufgreifen und helfen
Was bieten wir an? Gespräche, Begleitung des Unterrichts, Hausbesuche
Projektmittel: 18.163 Euro für das Schuljahr 2006/2007 und 30.000 Euro für 2007/2008 aus dem Programm „Soziale Stadt“

Hintergrund des Projektes
Die Adolf-Reichwein-Schule hat sich auf Sonderpädagogik spezialisiert. Etwa 80 % der Schüler sind nichtdeutscher Herkunft – darunter türkische, kurdische, arabische, polnische und Roma-Kinder. Diese stammen meist aus dem ehemaligen Jugoslawien. Die Fehltage der Schüler sind hoch, Roma-Kinder fehlen besonders häufig. Manche Kinder wissen, dass sie schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und sehen daher wenig Sinn darin, die Schule zu besuchen. Den Problemen der Roma-Familien widmet sich der Verein „Bashe Rroma“, indem er sowohl mit Schülern, Lehrern, Erziehern als auch mit den Eltern arbeitet. Er will den Eltern die Scheu vor der Institution Schule nehmen und gleichzeitig auch Lehrer und Erzieher für Probleme von Migranten sensibilisieren.  

Begleitung der Schüler
Daniel Ibraimovic nimmt jeden Montag am Unterricht teil und erklärt Lehrstoff, der von den Kindern nicht ver­standen wurde. Auch in den Pausen ist er ansprechbar. Da er mehrere Sprachen spricht, wird er von vielen Kindern akzeptiert und ist für sie ein Vorbild. Sie ziehen ihn bei schulischen und familiären Problemen ins Vertrauen.
Mit seiner Unterstützung wurde das „Montagsfrühstück“ ein festes Ritual. Jede Woche trifft sich die Klasse bei einem anderen Kind zuhause. Durch seine Vermittlung konnten auch schwer erreichbare Familien einbezogen werden.
Elternarbeit

Mitarbeiter Zikica Ibraimovic möchte die Eltern motivieren, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Für manche ist das Wort „Förderschule“ negativ besetzt und sie finden, dass ihre Kinder nicht länger als sie selbst lernen brauchen. Die Familien sprechen kaum Deutsch. Manche lassen ihre Kinder unentschuldigt zuhause. Dank der Arbeit von Bashe Rroma hat sich dies gebessert. Die gemeinsame Sprache Romanes schafft Vertrauen. Durch Telefonate oder Hausbesuche gelang es, dass nun Eltern an Veranstaltungen teilnehmen, die früher nie in die Schule kamen.

Arbeit mit den Lehrern
Der Rroma Elternverein unterstützt die Lehrer nicht nur im Unterricht, sondern vermittelt auch bei Gesprächen mit Eltern. Außerdem erklären die Mitarbeiter, welche Probleme Roma durch ihre latente Benachteiligung haben. Über diese und aktuelle Probleme der Kinder wird regelmäßig gemeinsam mit Lehrern und Schulleitung gesprochen.
Perspektiven
Der Verein möchte sich mit dem arabischen Elternverein „AI Dar“ vernetzen, der ebenfalls an der Schule arbeitet – vor allem, wenn es um ähnliche familiäre Probleme geht. Dafür will man die Präsenz an der Schule ausweiten und auch mit Beratungs- oder Notdiensten kooperieren. Angedacht sind spezielle Alphabetisierungskurse für Roma-Familien und Angebote für Schülernachhilfe.

Kontakt:
Bashe Rroma e.V. , Daniel Ibraimovic,
Tel. 0162-234 73 91, bashe.rroma@gmx.de