Mit diesen Fragen befasst sich seit dem Herbst letzten Jahres das Projekt »Zusammen_leben am Böhmischen Platz«. Seit dieser im April 2019 zur autofreien Zone wurde gibt es mehr Raum für Spiel, Sport, Freizeit und Erholung, gleichzeitig werden durch die erhöhte Nutzung aber auch Rücksichtnahme und gegenseitiger Respekt immer wichtiger.
Am 18. Februar 2020 fand unter dem Motto »Utopie/Realität« in der Bar Rotbart der zweite von insgesamt vier öffentlichen Workshops statt. Ziel der Veranstaltung war die Konkretisierung kleinteiliger baulicher Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts umgesetzt werden können. So berichtete Larissa Krause vom Träger AG.URBAN eingangs von den Ergebnissen einer gemeinsamen Begehung des Platzes mit dem Quartiersmanagement und dem Neuköllner Straßen- und Grünflächenamt. Hier wurden Ideen, die im Rahmen der Bewohnerversammlung am Böhmischen Platz im August 2019 gesammelt wurden, hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit geprüft. Ausgehend hiervon wurden nun verschiedene Maßnahmen vorgestellt und diskutiert. Dabei standen nicht nur Dinge wie Sitz- und Spielmöglichkeiten oder gestalterische Maßnahmen im Vordergrund, sondern auch Möglichkeiten zur Förderung eines respektvollen Zusammenlebens aller Nutzer*innengruppen (siehe unten).
Für die Umsetzung dieser oder auch weiterer Maßnahmen steht ein Fördertopf zur Verfügung. Weitere Ideen können noch bis Mitte April eingereicht werden. Füllen Sie dafür einfach das→ hier verlinkte PDF aus, geben Sie an wie teuer die Umsetzung ungefähr sein wird und senden Sie alle Informationen bis zum 15. April 2020 an krause@ag-urban.de krause@ag-urban.de.
Wichtig dabei ist, dass eine Person oder auch Gruppe längerfristig Verantwortung für die Instandhaltung der umgesetzten Maßnahme übernimmt.
Im Rahmen des Workshops hat sich beispielsweise bereits eine Gruppe zusammengefunden, die sich um die Planung, den Aufbau und die Betreuung eines Tauschregals kümmern wird. Auch die Umsetzung von Interventionen oder nachbarschaftlichen Aktionen ist möglich. Im dritten Workshop am 13. Mai 2020 wird es dann um die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes gehen, das vor allem auf Basis der eingereichten Ideen entwickelt werden soll und von möglichst Vielen getragen wird.
DISKUTIERTE MASSNAHMEN
» Installation zur Lärm-Einpegelung
Durch einen innovativen Ansatz soll der nächtlichen Ruhestörung entgegengewirkt werden.
» Tischtennisplatten und Schachspieltisch
Aufgrund der großen Nachfrage soll eine bessere Ausstattung für Tischtennisspielende, sowie ein fest installierter Spieletisch ermöglicht werden.
» Kippenkiste
Diese dient einerseits der Sauberkeit am Platz. Raucher*innen können mit ihren Kippen zu aktuellen Themen »abstimmen«
» Hochbeete/außerdem weitere Sitzmöglichkeiten
Eine stärkere Begrünung des Platzes ist stark gefragt, Hochbeete sollen gleichzeitig auch als zusätzliche Sitzmöglichkeit dienen.
» Tauschbox
Eine wetterfeste Alternative zum Tauschregal aus dem letzten Sommer soll gefunden werden.
» Fahrradpumpstation
Um Vandalismus entgegenzuwirken soll es evtl. eine Patenschaft geben.
» Geschwindigkeitsregulierung von Radfahrenden/Rücksicht auf spielende Kinder
Es werden Möglichkeiten für Fahrbahnmarkierungen geprüft.
» Trinkwasserbrunnen
Wünschenswert ist auch eine zusätzliche Bewässerungsmöglichkeit für die geplanten Hochbeete.
